Frontalzusammenstoß: Was tun beim Frontalunfall?

+ Klärung der Schuldfrage

Auto steht nach Frontalunfall beschädigt am Straßenrand© Rawpixel / EnvatoElements
Auto steht nach Frontalunfall beschädigt am Straßenrand© Rawpixel / EnvatoElements

Inhaltsverzeichnis

Wir erklären in diesem Ratgeber, wie es zu Frontalzusammenstößen kommt, wie Sie sich nach einem Unfall richtig verhalten und wie ein unabhängiges Gutachten dabei hilft, die Schuldfrage zu klären.

Das Wichtigste in Kürze: Frontalunfall

Was passiert bei einem Frontalzusammenstoß?

Bei einem Frontalunfall erfolgt die Krafteinwirkung auf die Front des Kraftfahrzeuges. Hierbei kann es sich um eine Kollision zweier Fahrzeuge oder durch den Aufprall auf einen Gegenstand (z.B. Baum oder Mauer) handeln

Was tun bei Frontalzusammenstoß?

Die Maßnahmen nach einem Unfall sind gesetzlich definiert. Wir empfehlen folgende Reihenfolge: Unfallstelle sichern, bei Verletzten Notartzt und Polizei rufen, Erste Hilfe leisten, Unfall dokumentieren (Formular), KFZ-Gutachter rufen.

Unfall durch Ausweichen – wer ist schuld?

Die Schuldfrage beim Frontalunfall ist nicht immer leicht zu klären. Als unabhängiger KFZ-Gutachter stehen wir Ihnen bei der Klärung zur Seite.

Ein Fahrzeug hat einen Frontalzusammenstoß mit einem Baum© monkeybusiness / EnvatoElements

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Drei weiße Autos fahren auf einer Landstraße© stevanovicigor / EnvatoElements

Was ist ein Frontalunfall?

Bei einem Frontalunfall gerät ein Auto auf die Gegenspur, wodurch es mit einem entgegen fahrendem Auto frontal kollidiert. Häufige Ursachen sind unbedachte Überholmanöver, Glatteis oder Wildtiere auf der Landstraße.

Meist sind die Sachschäden beim Frontalunfall sehr hoch. Nicht selten kommt es zum Totalschaden des Autos.

In Crashtests wird häufig jene Schäden untersucht wenn zwei Autos in einem Winkel von 180 Grad (also gerade gegenüber) gegeneinander fahren.
Bei 18 Prozent aller Frontalunfälle gibt es allerdings einen schrägen Aufprall mit geringer Überdeckung. Laut dem ADAC ist das Risiko von Schwerstverletzungen bei dieser Art von Unfall rund 10% höher als bei allen anderen PKW-Frontalunfällen.

Im Jahr 2023 gab es 2,5 Millionen Straßenverkehrsunfälle. Dabei kamen 2.800 Menschen ums Leben und noch mehr wurden verletzt (Quelle: Statistisches Bundesamt). Es werden aber nicht alle Unfälle polizeilich erfasst. Die echten Zahlen dürften also höher liegen.

Verhaltensregeln nach einem Unfall

Nach einem Unfall haben sich die Unfallbeteiligten den Konsequenzen zu stellen.

Tipp: Klicken Sie auf die Nummer, um den Punkt als 'erledigt' zu markieren.

1

Ruhe bewahren & Unfallstelle absichern - Folgeunfälle vorbeugen

  • Warnblinker einschalten
  • Warndreieck in 50 bis 100 Metern Abstand aufstellen
  • Warnweste anziehen (v.A. bei viel befahrener Straße und schlechter Sicht)
2

Rettungskräfte (bei Verletzten) & Polizei rufen

  • Immer häufiger kümmert sich die Polizei nur noch bei Personenschäden. Handelt es sich ausschließlich um Sachschäden, solle das untereinander geklärt werden.
3

Erste Hilfe leisten

Bei Verletzten ist schnelles Handeln entscheidend: Prüfen Sie ihren Zustand, leisten Sie lebensrettende Maßnahmen wie stabile Seitenlage oder Wiederbelebung und beruhigen Sie die Betroffenen. Regelmäßige Auffrischung Ihrer Kenntnisse hilft, im Ernstfall sicher zu handeln. Über das Deutsche Rote Kreuz finden Sie aktuelle Kurse.

4

Unfall dokumentieren

  • Kennzeichen des Unfallverursachers
  • Personalien
  • Unfallort & -datum
  • ggf. Bekennervideo (Geständnis des Verursachers auf Video)
5

KZF-Gutachter rufen

  • Gute Nachricht: Sind Sie Geschädigter, ist das Gutachten für Sie kostenlos! Ehrenwort!
  • 100% unabhängiges Gutachten, realistische Schadenseinschätzung
  • Wir melden den Unfall Ihrer sowie der gegnerischen Versicherung. Sie müssen und sollten das nicht selbst machen!

Frontalzusammenstoß: Schuldfrage häufig schwierig zu klären

Die Schuldfrage nach einem Frontalunfall ist oft nicht einfach zu beantworten. Deshalb ist es – nach der ersten Hilfe & ggf. dem Ruf des Notarztes – wichtig, so viele Beweise wie möglich über den Unfallhergang zu sammeln.

Frontalkollisionen gehen häufig mit hohen Sachschäden und schweren Verletzten einher. In diesen Fällen kommt die Polizei und unterstützt bei der Zeugensuche sowie der Beweissicherung.

Als unabhängiger KFZ-Gutachter helfen wir Ihnen, die Schuldfrage eindeutig zu klären. Nur so haben Sie vollen Anspruch auf Schadensersatz und/oder Schmerzensgeld.

Zwei Autos hatten einen Frontalzusammenstoß© Nelia-2 / EnvatoElements
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Eine Frau schließt den Sicherheitsgurt im Auto© Dimaberlin / EnvatoElements

Wie viel km/h sind bei einem Frontalzusammenstoß lebensgefährlich?

Welche Geschwindigkeit beim Frontalunfall tödlich ist, lässt sich nicht pauschal beantworten.

Ein Crashtest von DEKRA und AutoBild zeigt, dass die Folgen eines Zusammenstoßes bei 80 km/h tödlich sein können. Das Fahrzeug prallt auf einen Pfahl, der tief ins Fahrzeug eindringt. Der Beifahrer hätte den Unfall nicht übelebt, der Fahrer hätte hätte mindestens schwäre Verletzungen erlitten.

Auch das Forschungspapier Unfallursache Geschwindigkeit des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. zeigt, dass sich Unfälle mit Todesfolge besonders häufig auf Landstraßen mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 80 km/h ereignen.

Allerdings: Schon 30 km/h reichen für schwere bis tödliche Verletzungen, wenn kein Sicherheitsgurt getragen wird. “Bereits ein Aufprall bei einer niedrigen Geschwindigkeit von 30 km/h entspricht einem Sturz aus vier Metern Höhe im freien Fall”, so ein Techniker der ÖAMTC.

Entscheidend für die Schwere der Verletzungen ist außerdem die “Knautschzone” der Autos. Das sind die Bereiche des Autos, die sich bei einem Unfall verformen und so die Aufprallenergie absorbieren. Je größer diese Zone desto weniger Verletzungen. Die Karosserien moderner Autos werden allerdings härter und steifer konstruiert. Es gäbe “Nachholbedarf bei der Knautschzone” so der ADAC.

Übrigens: Die Kräfte, die bei der Kollision von zwei Autos mit derselben Geschwindigkeit (z.B. 50 km/h) wirken, sind damit vergleichbar, wenn ein Auto mit der gleichen Geschwindigkeit (50 km/h) auf eine Wand fährt. Warum? Im Falle der Kollision verteilen sich die Kräfte auf zwei Autos. Beim Aufprall auf der Wand fällt die Energie nur auf ein Auto und die Wand nimmt keine Energie auf, da sie unbeweglich ist. (Quelle)

Welche häufigen Verletzungen gibt es bei einem Frontalaufprall?

Das deutsche Ärzteblatt hat 2024 eine “Dokumentation von Verletzungen nach Verkehrsunfällen” erstellt. Ziel war es, durch die Dokumentation der charakteristischen Verletzungen di komplexe Rekonstruktion des Unfallhergangs zu verbessern. Jährlich gebe es rund 55.000 schwerverletzte Personen. Eine lückenlose Dokumentation ermögliche Geschädigten eine rechtliche Klärung und die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen.

  • Aufgrund mangelnder Schutzwirkung des Airbags – traumatische Ruptur der Brustaorta. Dies stellt nach dem Schädel-. Hirn-Trauma die zweithäufigste Todesursache bei Verkehrsunfällen dar.
  • Inbesondere bei bereits eingeleiteter Bremsung: Mittelfuß- oder Sprunggelenksverletzung (Verrenkung/Auskugeln, Bruch, Schürfung, Stauchung).
  • Gurtverletzungen: Einblutungen; Wirbelsäulenverletzung, insbesondere bei älteren Menschen mit Osteoporose

Darüber hinaus sind folgende Verletzungen typisch:

Mit Gurt:

  • Kopfanstoß auf das Lenkrad
  • Mittelhandstauchungen zwischen Daumen und Zeigefinger durch das Lenkrad

Ohne Gurtschutz:

  • Kopfstoß in die Windschutzscheibe oder ans Lenkrad => erhöhte Nackenbelastung
  • erhöhtes Verletzungsrisiko für Knie und Oberschenkel (Aufstoß am Armaturenbrett)
  • erhöhtes Verletzungsrisiko für Brust (Verletzungen und Rippenbrüche am Lenkrad)
Ein Arzt prüft die Verletzungen durch einen Unfall© Rawpixel / EnvatoElements
Frau hockt neben einem Unfallauto mit Handy in der Hand© drazenphoto / Envato Elements

Ursachen für einen Frontalzusammenstoß

Diese Liste zeigt die häufigsten Ursachen für einen Frontal-Verkehrsunfall:

  • Unbedachte Überholmanöver
    Das entgegenkommende Fahrzeug wurde übersehen bevor der Überholvorgang gestartet wurde. Es liegt ein gewollter Fahrstreifenwechsel vor.
  • Ausweichmanöver und starke Bremsungen
    Der Unfallverursacher hat auf seiner Fahrbahn ein Hindernis (Tier, Menschen, Stau-Ende usw.) und weicht nach links auf die Gegenspur aus. Durch die Vollbremsung und den Lenkeinschlag ist das Fahrzeug schlecht steuerbar. Ein Unfall kann nur noch schwer verhindert werden.
  • Unaufmerksamkeit / Ablenkungen z.B. durchs Handy
    Fahruntüchtigkeit durch Alkohol, Drogen oder Medikamente. Der Fahrer ist nicht mehr in der Lage seine Spur zu halten.
    Aufgrund überhöhter Geschwindigkeit werden Rechtskurven geschnitten. Das Auto landet in der Gegenspur.
  • Schleudervorgang
    Durch Glätte, Nässe, Geschwindigkeitsüberschreitungen usw. gerät das Auto ins schleudern und landet auf der Gegenspur.
  • Geisterfahrer
    Die häufigsten Gründe für Falschfahrer sind ungünstige Beschilderung, schlechte Sicht (Wetter & Dunkelheit), Ablenkung, Drogeneinfluss sowie Orientierungsprobleme. Eher selten sind Selbstmordabsichten die Ursache.
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